Anatidae

Entenvögel

Stand
Autor/in
Barbara Kiesewetter

Enten, Gänse, Schwäne und Säger sind nah miteinander verwandt. Sie leben fast immer am Wasser und alle besitzen Füße mit Schwimmhäuten.

Steckbrief

Wie sehen Entenvögel aus?

Entenvögel bilden eine der größten Vogelfamilien mit rund 150 verschiedene Arten, die man in zwei Gruppen einteilt:

Die Gänsevögel, zu denen neben den Gänsen auch die Schwäne zählen.

Die Enten, bei denen man wiederum Schwimmenten, Tauchenten und Säger unterscheidet.

Entenvögel haben Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Ihr Körper ist relativ lang und breit, sodass sie gut auf dem Wasser schwimmen.

Auf dem Land wirken sie jedoch etwas unbeholfen.

Auch das Gefieder der Entenvögel ist ideal für ein Leben im Wasser:

Die Flügel der Entenvögel sind meist kurz und kräftig. Mit ihnen können sie weite Strecken zurücklegen, sind aber keine sehr eleganten Flieger.

Über dem warmen Daunenkleid liegen dichte Federn.

Entenvögel fetten ihre Federn regelmäßig mit einer öligen Substanz aus der so genannten Bürzeldrüse.

So wird das Gefieder Wasser abweisend und Wasser perlt von den Federn ab.

Die Schnäbel der Entenvögel sind ziemlich flach und breit.

Sie haben am Rand Hornlamellen und können damit kleine Pflanzen aus dem Wasser fischen.

Bei den Sägern sind sie zu kleinen Zähnchen umgebildet, mit denen sie ihre Beute, zum Beispiel kleine Fische, gut festhalten können.

Bei fast allen Entenvögeln tragen die Männchen ein prächtigeres Gefieder als die Weibchen.

Sehr schön sieht man das an den bekannten Stockenten-Männchen, die teilweise grün und blau schillernd gefärbt sind.

Wo leben Entenvögel?

Entenvögel gibt es rund um die Welt: Sie sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis zu finden. Streifengänse sind sogar noch in 5000 Metern Höhe in den Hochebenen Zentralasiens zu finden.

Entenvögel leben fast immer an Gewässern. Je nach Art reicht ihnen ein kleiner Teich in einem Stadtpark oder sie besiedeln große Seen oder Meeresküsten.

Ausnahmen sind nur die Hühnergans aus Australien und die Hawaiigans: Sie leben ausschließlich auf dem Land.

Welche Arten von Entenvögeln gibt es?

Trotz aller Ähnlichkeiten sind die etwa 150 Arten der Entenvögel ganz unterschiedlich:

Das Spektrum reicht von der bekannten Stockente, den bunten Mandarinenten bis zu Gänsen und Schwänen. Typisch für Gänse und Schwäne ist jedoch der lange Hals.

Am wenigsten bekannt sind Säger wie der Zwergsäger oder Mittelsäger:

Sie sind zwar ähnlich gebaut wie Enten, doch ihr Schnabel gibt ihnen ein anderes Aussehen:

Er ist schlanker als ein Entenschnabel, an den Kanten gesägt und an der Spitze hakenförmig gebogen.

Wie alt werden Entenvögel?

Enten werden nur etwa drei Jahre alt, Gänse bis zu fünf, Schwäne können immerhin 20 Jahre lang leben. Sehr viele Tiere sterben aber schon sehr jung und werden gar nicht erst erwachsen, weil sie Raubtieren zum Opfer fallen. In Gefangenschaft können Entenvögel jedoch sehr viel älter werden als in der Natur.

Verhalten

Wie leben Entenvögel?

Typisch für Entenvögel ist die Art, wie sie nach Futter suchen.

Schwimmenten gründeln, das heißt, sie tauchen Kopf und Hals ins flache Wasser und fischen mit den Lamellen ihres Schnabels nach Futter. Beim Gründeln ragt ihr Po aus dem Wasser - ein Anblick, den jeder kennt.

Auch Tauch- und Moorenten gründeln, sie können aber auch zum Grund tauchen und dort Krebse finden.

Gänse kommen zum Fressen an Land.

Und Säger sind dank der zu kleinen Zähnchen umgewandelten Schnabellamellen prima Fischjäger.

Neben der Futtersuche pflegen Entenvögel ausgiebig ihr Gefieder:

Mit dem Schnabel nehmen sie aus der Bürzeldrüse am Po eine ölige Flüssigkeit auf und streichen damit sorgfältig jede Feder ein.

Denn nur wenn das Gefieder wasserdicht ist, können sie auf dem Wasser schwimmen.

Dort wo es das ganze Jahr warm ist bleiben Entenvögel meist in ihrer Heimat.

In Europa oder der Arktis sind Entenvögel aber Zugvögel.

Das heißt sie fliegen jedes Jahr Tausende von Kilometern zu ihren Winterquartieren in wärmeren Regionen.

Freunde und Feinde der Entenvögel

Entenvögel sind eine begehrte Beute für Raubtiere wie beispielsweise Füchse: Vor allem Jungtiere fallen ihnen zum Opfer. Aber auch die Eier sind für Füchsen, Raubmöwen und anderen Tieren ein wahrer Leckerbissen.

Wie vermehren sich Entenvögel?

Enten brüten meist paarweise. Gänse sammeln sich zur Brutzeit in großen Kolonien. So sind die Eier und Jungen besser vor Feinden geschützt.

Viele Entenvögel sind monogam, das heißt, die Paare leben viele Jahre oder – wie Gänse und Schwäne – ein Leben lang zusammen.

Je größer die Eier sind, umso länger müssen die Eltern brüten.

Zwergenten brüten zum Beispiel nur 22 Tage, Schwäne dagegen etwa 40 Tage.

Sobald die jungen Entenvögel geschlüpft sind, können sie schwimmen und laufen. Sie werden in den ersten Wochen von den Eltern beschützt und zu den Futterplätzen geführt.

Wie kommunizieren Entenvögel?

Enten quaken. Dass dies allerdings nur die Weibchen tun, wissen viele nicht. Die Männchen pfeifen meist oder geben andere Laute wie etwa ein Grunzen von sich.

Gänse schnattern, rufen und zischen, manche Gänse lassen pfeifende Rufe hören.

Am lautesten ist die Stimme der Schwäne: Ihre trompetenartigen Rufe sind weit zu hören.

Pflege

Was fressen Entenvögel?

Entenvögel ernähren sich recht unterschiedlich. Während Schwimm- und Tauchenten Allesfresser sind und im Wasser nach Schnecken, Krebstierchen und Wasserinsekten, aber auch nach Pflanzen suchen, sind Gänse reine Vegetarier: Sie rupfen an Land mit dem Schnabel Gräser, Kräuter und Moose, fressen aber auch Samen.

Auch Schwäne fressen verschiedene Pflanzen und Samenkörner. Säger wiederum sind kleine Jäger und ernähren sich von Fischen.

Haltung von Entenvögeln

Enten und Gänse wurden schon vor etwa 5000 Jahren vom Menschen domestiziert. Sie waren schon früh wegen ihrer Eier und ihres Fleischs begehrt, aber auch als Lieferanten von mollig warmen Federn. Unsere Hausgans stammt von der Graugans ab, die Hausente von der Stockente.

Typische Entenvögel

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