Suricata suricatta

Erdmännchen

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Autor/in
Barbara Kiesewetter

Sie sind prima Teamworker: Ob Wache schieben oder auf die Jungen aufpassen – dank der Arbeitsteilung meistern Erdmännchen das Leben in den Savannen im Süden Afrikas perfekt.

Steckbrief

Wie sehen Erdmännchen aus?

Erdmännchen gehören zur Ordnung der Raubtiere und dort zur Familie der Mangusten. Ihr Körper ist lang und schlank. Sie werden 25 bis 35 Zentimeter groß, der Schwanz misst 24 Zentimeter und sie wiegen im Durchschnitt 800 Gramm. Ihr Fell ist graubraun bis weißgrau, das Unterfell hat einen leicht rötlichen Farbton.

Typisch sind acht bis zehn dunkle, fast schwarze Querstreifen, die über den Rücken verlaufen.

Der Kopf ist hell, und die Schnauze ist lang gezogen. Die Augen sind von einem schwarzen Ring umgeben, auch die kleinen Ohren und die Schwanzspitze sind dunkel gefärbt. An den Vorder- und Hinterpfoten besitzen sie jeweils vier Zehen. Die Krallen an den Vorderpfoten sind sehr kräftig, damit die Tiere gut graben können.

Erdmännchen haben einen sehr hoch entwickelten Geruchssinn und können sehr gut sehen.

Wo leben Erdmännchen?

Erdmännchen gibt es nur im südlichen Afrika. Dort sind sie in den Ländern Südafrika, Namibia, Südangola und Botswana zu finden.

Erdmännchen besiedeln weite Ebenen in Savannen, steinige Trockengebiete und Halbwüsten, in denen es kaum Sträucher und Bäume gibt. Dort bewohnen sie Erdspalten oder graben sich bis zu drei Meter tiefe Baue. Wälder und bergige Gebiete meiden sie.

Welche Erdmännchen-Arten gibt es?

Von den Erdmännchen gibt es sechs verschiedene Unterarten, die in unterschiedlichen Regionen im südlichen Afrika zu finden sind.

Wie alt werden Erdmännchen?

In der Natur werden Erdmännchen etwa sechs Jahre alt, in Gefangenschaft können sie etwas mehr als zwölf Jahre lang leben.

Verhalten

Wie leben Erdmännchen?

Erdmännchen leben in Familien, die sich zu Kolonien von bis zu 30 Tieren zusammentun und in Bauen oder Erdspalten wohnen. Weil sie Wärme lieben, sieht man die tagaktiven Tiere oft vor ihren Bauen in der Sonne sitzen. Vor allem in den Morgenstunden nehmen sie ein Sonnenbad, um sich aufzuwärmen.

Wenn sie ruhen, sitzen sie auf dem Po, Hinterbeine und Schwanz sind dabei nach vorn gerichtet. Nachts kuscheln sie sich, um sich zu wärmen, zu mehreren in ihrem Bau zusammen.

Erdmännchen wechseln sich bei den notwendigen "Arbeiten" immer wieder ab: Während einige Tiere ganz entspannt in der Sonne sitzen, beobachten einige hoch aufgerichtet und auf den Hinterbeinen sitzend die Umgebung.

Wieder andere Tiere der Kolonie graben den Bau, und wieder andere suchen nach Nahrung. Nach einiger Zeit wird gewechselt. Die Tiere, die Wache halten, warnen ihre Artgenossen.

Entdecken sie etwas Ungewöhnliches, stellen sich auf die Zehenspitzen und stützen sich mit dem Schwanz ab. Droht Gefahr durch Greifvögel, stoßen sie einen schrillen Alarmruf aus. Für die anderen ist dies das Signal, blitzschnell in ihrem unterirdischen Bau zu verschwinden.

Erdmännchen bleiben auch bei der Futtersuche immer in der Nähe ihres Baus. Deshalb kommt es rasch zu Futtermangel. Die Tiere müssen deshalb regelmäßig umziehen: Sie wandern ein Stück weiter und graben einen neuen Bau, wo sie dann wieder für einige Zeit genug Nahrung finden. Manchmal übernehmen sie auch verlassene Baue anderer Tiere.

Erdmännchen sind sehr futterneidisch - selbst wenn sie satt sind, versuchen sie Artgenossen, das Futter abzujagen. Doch diese verteidigen ihre Beute, indem sie mit ihrem Hinterteil die Konkurrenten wegdrängen. Nähern sich mehrere Artgenossen, stellen sie sich mit den Vorderfüßen auf die Beute und drehen sich im Kreis.

Erdmännchen besitzen spezielle Duftdrüsen, mit dem sie ihr Revier markieren, außerdem erkennen sie am Duft die Mitglieder ihrer Kolonie. Erdmännchen schätzten nicht nur die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Oft leben sie auch mit den zu den Nagetieren gehörenden Erdhörnchen im selben Bau zusammen.

Freunde und Feinde der Erdmännchen

Die Feinde der Erdmännchen sind Greifvögel wie zum Beispiel Geier. Werden Erdmännchen angegriffen, werfen sie sich auf den Rücken und zeigen dem Angreifer Zähne und Krallen. Wollen sie einem Feind drohen, richten sie sich hoch auf, wölben den Rücken, sträuben ihr Fell und knurren.

Wie pflanzen sich Erdmännchen fort?

Erdmännchen können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Nach elf Wochen Tragzeit bringen die Weibchen zwei bis vier Junge zur Welt. Diese wiegen nur 25 bis 36 Gramm, sind noch blind und taub und deshalb völlig hilflos. Erst nach zwei Wochen öffnen sie die Augen und Ohren.

Die ersten zwei bis drei Monate werden sie gesäugt. Ab sechs Wochen bekommen sie aber von der Mutter auch hin und wieder feste Nahrung.

Mit drei Monaten sind die Kleinen selbstständig, bleiben aber im Familienverband. Mit einem Jahr werden Erdmännchen geschlechtsreif. Bei der Aufzucht der Jungen helfen alle Mitglieder der Kolonie zusammen.

Wie kommunizieren Erdmännchen?

Bei Gefahr stoßen Erdmännchen schrille Rufe aus. Oft bellen oder knurren sie. Um zur warnen, geben sie auch glucksende Laute von sich.

Pflege

Was fressen Erdmännchen?

Erdmännchen sind kleine Räuber und ernähren sich von tierischer Nahrung wie Insekten und Spinnen.

Um diese aufzustöbern und zu erbeuten, scharren sie mit ihren Vorderpfoten in der Erde. Sie werden deshalb auch "Scharrtiere" genannt.

Manchmal erbeuten sie auch kleine Säugetiere oder Reptilien wie Eidechsen und kleine Schlangen, auch Vogeleier verschmähen sie nicht. Hin und wieder naschen sie auch Früchte.

Haben Erdmännchen etwas Fressbares gefunden, setzen sie sich auf die Hinterbeine, halten die Beute mit den Vorderpfoten fest und prüfen ihre Beute, indem sie an daran schnuppern.

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