Damon variegatus

Geißelspinne

Stand
Autor/in
Barbara Kiesewetter

Mit ihren großen, zu einem Fangapparat umgebildeten Mundwerkzeugen und den langen Antennen ist diese Spinnen einzigartig.

Steckbrief

Wie sieht die Geißelspinne aus?

Geißelspinnen haben den typischen Grundbauplan der Spinnentiere: Sie besitzen einen relativ großen Körper, der in einen rundlichen Vorder- und einen ovalen, flachen Hinterleib gegliedert ist.

Wie alle Spinnen haben sie vier Beinpaare.

Auffällig ist das vorderste Beinpaar: Es ist zu sehr langen, fühlerartigen Antennen umgebildet.

Ihr Kopf ist sehr klein. Ein Teil der Mundwerkzeuge, die Pedipalpen, sind stark verlängert, mit spitzen Dornen besetzt und können wie ein Taschenmesser eingeklappt werden.

Diesen Fangapparat, der ein wenig den Klauen eines Skorpions gleicht, nutzen die Tiere zum Beutefang.

Zum Sehen haben sie acht Augen, die in drei Gruppen auf dem Kopf angeordnet sind.

Geißelspinnen sind in verschiedenen Brauntönen von Dunkelbraun bis Gelbbraun gefärbt und besitzen zahlreiche dunkle Flecken auf dem Körper und den Beinen.

Sie können beeindruckend groß werden. Ausgewachsene Tiere haben mit ausgestreckten Beinen eine Spannweite von 17 bis 19 Zentimetern, manchmal sogar bis zu 25 Zentimeter.

Wo lebt die Geißelspinne?

Geißelspinnen sind ausschließlich in den subtropischen und tropischen Regionen Afrikas, Asiens und Amerikas zu Hause. Die Geißelspinne Damon variegatus kommt im südlichen Afrika von Tansania und Kenia über Südafrika bis Namibia vor. Einige wenige Arten der Geißelspinnen findet man nördlich bis nach Kreta und Israel.

Geißelspinnen leben auf dem Boden und auf Sträuchern und Bäumen. Man findet sie in Grasländern ebenso wie in Savannen und Wäldern.

Sie halten sich oft in kleinen Löchern und Höhlen oder unter der Rinde von Bäumen oder in der Blätterschicht auf dem Boden auf

Welche Geißelspinnenarten gibt es?

Es sind rund 60 verschiedene Arten von Geißelspinnen bekannt.

Wie alt wird die Geißelspinne?

Leider weiß man noch nicht genau, wie alt Geißelspinnen werden können. Man weiß nur, dass sie mehrere Jahre lang leben.

Verhalten

Wie lebt die Geißelspinne?

Trotz ihres furchterregend aussehenden Fangapparats sind Geißelspinnen harmlose Tiere: Sie besitzen keine Giftdrüsen und können deshalb keine schmerzhaften Bisse verursachen.

Geißelspinnen sind nachtaktive Tiere und meistens sehr scheu.

Weil ihr Körper sehr flach ist, können sie sich auch in den engsten Ritzen verstecken.

Nur in der Dämmerung und wenn es dunkel ist kommen sie aus ihren Höhlen und Verstecken hervor und machen Jagd auf Beutetiere.

Dabei dienen ihnen die Sinnesorgane auf ihren zu Fühlern umgewandelten Beinen als wichtige Orientierungsmittel und als Hilfe zum Aufspüren der Beute.

Diese ergreifen sie blitzschnell mit ihrem Fangapparat, der wie eine Falle zuklappt und Insekten mit den spitzen Dornen festhält.

Geißelspinnen bewegen sich nicht vor- oder rückwärts, sondern laufen seitlich wie eine Krabbe. Anders als die meisten Spinnen können Geißelspinnen keine Spinnfäden produzieren und bauen auch keine Netze zum Beutefang oder Kokons für ihren Nachwuchs.

Geißelspinnen sind ziemlich zähe Tiere: Sie können lange Zeit ohne Futter und Wasser auskommen.

Freunde und Feinde der Geißelspinne

Wie andere Spinnen und Insekten werden Geißelspinnen von Vögeln oder Reptilien gefressen.

Wie vermehrt sich die Geißelspinne?

Mit etwa zwei Jahren werden Geißelspinnen geschlechtsreif. Zur Paarungszeit betrillert das Männchen das Weibchen mit seinen langen Tastfühlern und leitet es so zu dem Platz, an dem es ein Päckchen mit Samen, eine so genannte Spermatophore - abgelegt hat. Dort nimmt das Weibchen die Spermatophore in ihrem Körper auf.

Nach der Befruchtung legt sie etwa 36 Eier ab und trägt sie an ihren Bauch geheftet mit sich herum. Schlüpfen schließlich die jungen Spinnen, werden sie ähnlich wie junge Skorpione sicher auf dem Rücken der Mutter herumgetragen, bis sie schließlich selbstständig sind.

Pflege

Was frisst die Geißelspinne?

Junge Geißelspinnen fressen kleine Insekten, erwachsene Geißelspinnen große Insekten.

Besonders mögen sie Grillen. Ansonsten sind sie nicht wählerisch: Jedes Insekt, das sie überwältigen können, wird verzehrt.

Sie packen die Beute mit ihrem Fangapparat und schneiden mit den Mundwerkzeugen Stücke heraus. Diese werden zerkaut und dann gefressen.

Haltung der Geißelspinne

Geißelspinnen werden manchmal von Spinnenliebhabern in Terrarien gehalten. Sie sind sehr beliebt, weil sie gefährlich und wild aussehen, aber trotzdem harmlos und sanftmütig sind.

Sie können bestenfalls mit ihrem Fangapparat in die Haut ihrer Besitzer kneifen und zwicken.

Allerdings sollte man sie nie aus dem Terrarium nehmen, da sie sich sehr schnell bewegen können und im Nu entkommen. Geißelspinnen pflanzen sich auch in Gefangenschaft fort.

Sie brauchen ein Terrarium, das relativ hoch ist, weil sie gerne in die Höhe klettern. Der Boden wird mit Torf oder Blumenerde ausgestreut und das Gehege mit Ästen sowie Holz- und Korkstücken eingerichtet. Die Luftfeuchtigkeit muss bei 75 bis 80 Prozent liegen und es sollte zwischen 25 und 30 °C warm sein.

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