Cacatuinae

Kakadu

Stand
Autor/in
Barbara Kiesewetter

Der Name "Kakadu" kommt von dem malaiischen Wort "kakatua" - das bedeutet "Kneifzange". Der Name weist also auf den kräftigen, großen Schnabel des Kakadu hin.

Wie schlau sind Kakadus?

Figaro ist ein Kakadu aus Österreich. Er ist für Wissenschaftler eine kleine Sensation: Der Kakadu kann sich Werkzeug bauen – das können nur besonders intelligente Tiere. 

Steckbrief: Kakadu

Wie sehen Kakadus aus?

Kakadus gehören zu den den Papageien. Anders als südamerikanische Papageien sind sie jedoch nicht knallbunt. Dafür tragen sie oben auf dem Kopf eine Federhaube, die sie je nach Laune und Stimmung aufstellen können. Oft leuchtet dieses Federbüschel in einer anderen Farbe als der Körper des Vogels.

Das zweite Kennzeichen der Kakadus ist ihr mächtiger Schnabel: Sie können ihn nicht nur auf- und zuklappen, sondern auch seitlich bewegen. Deshalb können sie auch die härtesten Nüsse und Samenkerne ohne Mühe knacken.

Wie bei allen Papageien zeigt die erste und vierte Zehe ihrer Füße nach hinten, die zweite und dritte nach vorne: Sie benutzen den Fuß wie eine Greifzange, mit der sie Gegenstände geschickt festhalten und zum Schnabel führen können.

Kakadus gibt es in vielen Größen: Arakakadus werden 80 Zentimeter groß, Rosa-Kakadus etwa 37 Zentimeter. Einer der häufigsten und bekanntesten Kakadus ist der Gelbhauben-Kakadu (Cacatua galerita). Er wird etwa 50 Zentimeter groß, ist weiß gefärbt und sein Kopf wird von einer leuchtend gelben Federhaube gekrönt. Die Innenflächen der Flügel und des Schwanzes sind ebenfalls gelb; sein Schnabel ist grauschwarz.

Wo leben Kakadus?

Wilde Kakadus gibt es von Indonesien über Neuguinea bis nach Australien, auf den Philippinen und in Neuseeland. Gelbhauben-Kakadus stammen aus Australien, Indonesien und Papua-Neuguinea.

Kakadus leben in tropischen Regenwäldern, aber auch in Savannen und an der Küste. Wenn sie nicht in großen Schwärmen umherfliegen, turnen und klettern sie geschickt in den Ästen der Bäume.

Welche Kakaduarten gibt es?

Es gibt 17 verschiedene Kakadu-Arten. Besonders bekannt sind der Gelbhauben-Kakadu, der Gelbwangen-Kakadu, der Rosa-Kakadu, der Inka-Kakadu, der Ara-Kakadu und der Helm-Kakadu.

Wie alt werden Kakadus?

Kakadus können in Gefangenschaft steinalt werden: Manche leben 80 bis 100 Jahre, manche sogar über 100 Jahre.

Verhalten

Wie leben Kakadus?

Kakadus sind sehr gesellige Tiere. Sie leben in riesigen Schwärmen mit manchmal Hunderten oder Tausenden von Vögeln.

Kakadus sind sehr treu: Haben sie einen Partner gefunden, bleiben sie ein Leben lang mit ihm zusammen.

Kakadus können sich sehr gut orientieren. Wenn sie von ihren Schlafplätzen hoch oben in den Urwaldbäumen früh am Morgen viele Kilometer auf Nahrungssuche fliegen, finden sie problemlos wieder zu ihren Nestern im dichten Dschungel zurück.

Während sie auf dem Boden nach Futter suchen, spielen einige Tiere Wachtposten: Mit lauten Rufen warnen sie die anderen, wenn Gefahr droht. Kakadus sind nicht zu überhören; mit ihrem ohrenbetäubenden Kreischen verraten sie sich schon von weitem.

Weil Kakadus so kluge Tiere sind und außerdem Gesellschaft lieben, sind sie auch in Gefangenschaft sehr anspruchsvoll:

Wenn man sie nicht zu zweit halten kann, muss man sich viele Stunden am Tag mit ihnen beschäftigen und mit ihnen spielen.

Hält man einen Kakadu allein, braucht er unbedingt einen Menschen, der die meiste Zeit zu Hause ist und sich um ihn kümmert. Aber wer darauf hofft, dass er einem Kakadu das Sprechen beibringen kann, wird meistens eine Enttäuschung erleben: Anders als andere Papageien-Arten sind nicht nicht besonders begabt, Wörter oder ganze Sätze nachzuahmen.

Dafür sind sie sehr zahm und anschmiegsam: Sie lassen sich kraulen und schmusen mit den Menschen. Man kann ihnen sogar kleine Kunststücke beibringen! Kümmert man sich nicht genug um sie, werden sie unglücklich: Sie kreischen laut und werden sogar richtig bissig. So ein Kakadu-Schnabel ist eben nicht nur ein geschicktes Werkzeug, sondern auch eine richtige Waffe.

Wie vermehren sich Kakadus?

Kakadus können das ganze Jahr über brüten, sie haben also keine bestimmte Brutzeit. Meist legen sie zwei bis vier Eier in eine Baumhöhle. Männchen und Weibchen brüten 21 bis 30 Tage, bis die Jungen schlüpfen. Kleine Kakadus sind richtige Nesthocker: Erst wenn sie 60 bis 70 Tage alt sind, lernen sie fliegen und werden selbstständig.

Wie kommunizieren Kakadus?

Typisch für die Kakadus ist ihr ohrenbetäubendes Kreischen: In der Natur ist das kein Problem –in einer Wohnung schon. Fühlt sich ein Kakadu einsam, kann er zu einem richtigen Schreihals werden, der seinen ganzen Frust laut in die Welt hinauskreischt. Ist ein Kakadu zufrieden, schreit er nur ganz selten.

Pflege

Was fressen Kakadus?

Kakadus fressen vor allem Samen, Kräuter, Beeren und Früchte; ab und zu aber auch kleine Raupen.

In Gefangenschaft lieben sie abwechslungsreiches Futter aus Nüssen und Samen sowie frisches Obst und Gemüse: Dazu gehören zum Beispiel Äpfel, Ananas, Bananen, Orangen, Weintrauben, Kohlrabi, Möhren oder Paprika.

Auf keinen Fall darf man einem Kakadu zu viel Futter geben: Er wird sonst dick und krank.

Haltung von Kakadus

Kakadus brauchen Platz: Am besten ist eine große Voliere, die - für einen Gelbhauben-Kakadu - 3 Meter lang, 1 Meter breit und 2 Meter hoch sein muss.

Ein Käfig ist viel zu klein - selbst, wenn der Kakadu den ganzen Tag über frei herumfliegen kann, dient er höchstens als Fress- und Schlafplatz.

Auch wenn Kakadus in einer Voliere leben, müssen sie jeden Tag im Zimmer frei herumfliegen dürfen.

Dabei muss man allerdings gut auf sie aufpassen: Für Kakadus ist alles ein Spielzeug, und mit ihrem Schnabel zerlegen sie alles, was ihnen in die Quere kommt.

Kakadus sollte man immer nur aus einer Nachzucht kaufen. Nur so lässt sich verhindern, dass keine bedrohten Arten gefangen werden - und dass viele Tiere auf dem langen Weg von ihrer Heimat zu uns sterben.

Jeder Kakadu aus einer Zucht trägt deshalb einen Ring mit einer Nummer. Das Tier muss bei der Naturschutzbehörde angemeldet werden.

Pflegeplan für Kakadus

Der Futternapf wird täglich mit heißem Wasser gereinigt und mit frischem Futter aufgefüllt. Damit die Tiere nicht krank werden, muss man täglich den Kot entfernen und jede Woche Käfig, Sitzstangen und Spielzeug gründlich sauber machen.

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Barbara Kiesewetter