Steckbrief
Wie sieht der Königspython aus?
Der Königspython gehört zur Unterfamilie der Pythonschlangen und damit zu den Riesenschlangen und zu den Kriechtieren.
Doch gemessen an anderen Arten ist er relativ klein: ein Königspython wird im Durchschnitt nur 130 Zentimeter lang. Aber je nachdem, wo die Schlangen leben, gibt es Unterschiede.
In manchen Gegenden im afrikanischen Land Ghana soll es sogar Tiere geben, die 180 bis 200 Zentimeter messen.
Im Allgemeinen sind Königspythons über 150 Zentimeter aber sehr selten. Weibchen sind meist bis zu 120 Zentimeter lang und 1,3 bis 1,7 Kilogramm schwer. Männchen sind etwas leichter.
Ihr Körper besteht aus einem sehr kräftigen Muskelschlauch, der Kopf hebt sich deutlich vom Körper ab und ihr Schwanz ist kurz.
Der Körper des Königspython ist dunkelbraun bis schwarz. An den Seiten besitzt er ein hübsches Muster aus hellbraunen bis gelben Flecken.
Diese Zeichnung kann sich auch bis auf den Rücken ausdehnen. Die Flecken selbst besitzen wiederum so genannte dunkle Augenflecken.
Wie das Muster genau aussieht, ist von Tier zu Tier unterschiedlich: Es gibt viele Farbvarianten mit etwas unterschiedlichen Mustern. Der Bauch der Schlange ist weiß bis beige.
Männchen und Weibchen sind an äußeren Merkmalen nicht zu unterscheiden.
Wie alle Reptilien häuten sich Königspythons von Zeit zu Zeit, wenn sie wachsen, und streifen ihre alte Haut, die nicht mitwächst, ab.
Königspythons können nicht hören, aber Erschütterungen und Vibrationen wahrnehmen und außerdem sehr gut riechen.
Wo lebt der Königspython?
Pythonschlangen leben in den Tropen. Die Heimat des Königspython ist West- und Zentralafrika.
Am häufigsten sind sie in Ghana, Togo, Benin und an der Elfenbeinküste zu finden. Dort sind fast das ganze Jahr über 30 °C und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.
Königspythons leben in Savannen. Das sind Grasländer, die mit Bäumen und Sträuchern bewachsen sind.
Manchmal dringen sie aber auch bis in Städte vor und verstecken sich dort in Hütten und Viehställen.
Außerdem leben sie in den feuchten, tropischen Wäldern im Süden Westafrikas.
Solche Tiere sind meist kräftiger gefärbt als die aus der Savanne.
Welche Königspythonarten gibt es?
Verwandte des Königspython sind in Afrika der Felsenpython und der Angolapython sowie in Asien der Tigerpython und der Buntpython. Auch der asiatische Netzpython galt früher als naher Verwandter des Tigerpythons. Heute weiß man jedoch, dass er viel näher mit den australischen Pythons und den Pythons aus Papua-Neuguinea verwandt ist. Er wird deshalb seit dem Jahr 2014 nicht mehr zur Gattung Python gezählt, sondern zur Gattung Malayopython und trägt den wissenschaftlichen Namen Malayopython reticulatus.
Wie alt wird ein Königspython?
Königspythons können 15 bis 20 Jahre alt werden. Die älteste je gemeldete wurde in Gefangenschaft sogar 48 Jahre alt.
Verhalten
Wie lebt ein Königspython?
Königspythons sind vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv.
Am Tag halten sie sich gern in den verlassenen Bauten von Nagetieren und Termiten versteckt: Dort fühlen sie sich wohl, weil hier das ganze Jahr über eine gleichmäßige Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht.
In der Trockenzeit zwischen November und März leben die Königspythons sehr ruhig.
Erst in der Regenzeit werden sie aktiver. Dann halten sie sich auch häufiger tagsüber außerhalb ihrer Verstecke auf.
Sie schlängeln sich gern auf Yams-Felder (das sind kartoffelähnliche Pflanzen) und suchen dort nach Beute, wie zum Beispiel kleinen Säugetieren.
Königspythons sind überwiegend Bodenbewohner.
Junge Schlangen und die leichteren Männchen klettern auch mal auf Bäume und machen dort Jagd auf Fledermäuse und Vögel.
Im Allgemeinen gelten Königspythons als friedlich.
Bei Gefahr rollen sie sich einfach zusammen.
Freunde und Feinde des Königspython
Zu den Hauptfeinden des Königspython zählen Greifvögel. Dieser Gefahr gehen die Schlangen aber aus dem Weg, indem sie vor allem in der Nacht aktiv sind.
Wie pflanzen sich Königspythons fort?
Königspythons sind mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Die Paarungszeit der Königspythons beginnt mit dem Wechsel von der Regen- zur Trockenzeit.
Drei bis acht Wochen vor der Eiablage hören die Weibchen auf zu fressen. Schließlich legen sie nach einer Tragzeit von etwa 130 Tagen fünf bis sechs Eier.
Oft leben mehrere brütende Königspython-Weibchen gemeinsam in einem verlassenen Termitenbau, weil hier eine gleichmäßige Temperatur herrscht.
Königspython-Weibchen sind fürsorgliche Mütter: Sie ringeln ihren Körper um das Gelege mit den Eiern, um sie zu wärmen.
Wird die Temperatur zu hoch, lockern sie die Windungen ihres Körpers, wird sie zu niedrig, legen sie sich fester um die Eier.
Nach 50 bis 80 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie sind dann 20 bis 50 Zentimeter groß und wiegen 45 bis 68 Gramm. Sechs Wochen später häuten sie sich zum ersten Mal.
Wie jagt ein Königspython?
Königspythons jagen alle Tiere, die sie überwältigen können. Dank ihres guten Geruchssinns und der Fähigkeit, Erschütterungen wahrzunehmen, sind sie sehr gut für die Jagd bei Nacht ausgerüstet.
Außerdem haben sie spezielle Sinnesorgane, mit denen sie die Körperwärme der Beutetiere spüren können.
Königspythons umschlingen ihre Beute mit dem Körper, erdrücken sie und verschlingen sie dann.
Pflege
Was frisst ein Königspython?
Zur Nahrung der Königspythons gehören kleine Säugetiere ebenso wie Vögel und Fledermäuse.
In Gefangenschaft bekommen sie vor allem Mäuse und Ratten. Allerdings sind sie ganz schön heikel, was das Futter angeht: Es kommt vor, dass manche Tiere in Gefangenschaft monatelang nichts fressen wollen.
Erwachsene Schlangen müssen aber auch in der Natur nur etwa alle vier Wochen etwas fressen.
Haltung des Königspythons
Ideale Haustiere sind Königspythons nicht:
Sie sind vor allem nachts aktiv, und man muss sehr genau über sie Bescheid wissen, um sie richtig zu halten.
Für Kinder sind sie überhaupt nicht geeignet.
Pflegeplan
Da Königspythons erst in der Dämmerung aktiv sind, werden sie meist auch zu dieser Zeit gefüttert. Wichtig ist, dass sie auf keinen Fall zu viel Futter bekommen, da sie sonst dick und krank werden.