Gymnothorax favagineus

Netzmuräne

Stand
Autor/in
Barbara Kiesewetter

Ihr Ruf ist nicht der beste: Die gewaltigen Netzmuränen können ziemlich aggressiv sein, wenn sie sich bedroht fühlen und Menschen durch ihre Bisse ernsthaft verletzen.

Steckbrief

Wie sehen Netzmuränen aus?

Die großen Netzmuränen gehören zur Klasse der Knochenfische und dort zur Familie der Muränen.

Netzmuränen besitzen den typischen Grundbauplan aller Muränen: Ihr aal- oder schlangenförmiger Körper wird bis zu drei Meter lang und misst im Durchmesser bis zu 20 Zentimeter. Damit sind sie eine der gewaltigsten Muränen-Arten.

Netzmuränen sind cremeweiß und tragen ein netzartiges schwarzes Muster. Ihre Haut ist frei von Schuppen, der Schwanz seitlich abgeflacht.

Die Augen sitzen sehr weit vorne am Kopf; Rücken- und Afterflossen sind lang, Bauch- und Brustflossen fehlen.

Die Kiemenöffnung ist sehr klein und besitzt, anders als andere Fische, keinen Kiemendeckel.

Wo leben Netzmuränen?

Große Netzmuränen leben im Indischen Ozean, im Roten Meer und im Indo-Pazifik. Sie sind vor allem an den Küsten von Ostafrika und Madagaskar bis nach Papua-Neuguinea zu finden. Im Norden sind sie bis zu den Küsten Japans anzutreffen, im Süden bis Australien.

Netzmuränen halten sich vor allem in der Nähe der Küsten auf.

Dort findet man sie in Riffen und Lagunen mit bis zu 45 Meter Tiefe.

Vor den Riffen schwimmen sie aber auch bis in 200 Meter Tiefe hinab.

Welche Netzmuränenarten gibt es?

Zu Familie der Muränen zählen etwa 110 Arten in 16 Gattungen. Ein europäischer Verwandter der Netzmuräne ist die im Mittelmeer lebende Mittelmeermuräne.

Wie alt werden Netzmuränen?

Muränen können über zehn Jahre alt werden.

Verhalten

Wie leben Netzmuränen?

Netzmuränen gleiten mit Bewegungen durch das Wasser, die an die einer Schlange erinnern. Möglich ist dies, weil sich ihre Wirbelsäule aus über 100 Wirbeln zusammensetzt und deshalb extrem beweglich ist.

Muränen sind außerdem richtige Kraftpakete: Ihr schlangenförmiger, dicker Körper besteht vor allem aus Muskeln, deshalb sind sie sehr schnelle, kraftvolle Schwimmer.

Netzmuränen leben als Einzelgänger und sind vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktiv.

Tagsüber ruhen sie versteckt in Felsspalten und Höhlen, und manchmal lugt ihr Kopf aus ihren Verstecken.

So können vor allem für Taucher zur Gefahr werden, wenn diese sich an Felsen festhalten oder mit der Hand in Höhlen greifen.

Wenn Muränen ihr Maul aufreißen, können sie uns einen ordentlichen Schrecken einjagen: Dann sieht man die in mehreren Reihen angeordneten spitzen, hakenförmigen Zähne.

Gefährlich sind Netzmuränen aber vor allem deshalb, weil sie in der Mundschleimhaut Drüsen besitzen, die ein giftiges Sekret abgeben. Außerdem ist ihr Blut sehr giftig.

Es gibt fünf Muränen-Arten, deren Biss für den Menschen tödlich sein kann.

Freunde und Feinde der Netzmuräne

Weil Muränen so wehrhaft sind, haben sie nur wenige Feinde. Neben Zackenbarschen und anderen Muränen zählt dazu der Mensch: Weil Muränen in manchen Ländern als Delikatesse gelten, werden sie gejagt. Allerdings sind Muränen eine gefährliche Mahlzeit: Erst durch das Erhitzen über 75° wird ihr giftiges Blut unschädlich.

Niemals sollte man ausgewachsene Tiere essen: Ihr Fleisch kann giftig sein, weil sich über die Nahrungskette Gift in ihrem Körper anreichert, das ursprünglich von Gift produzierende Mikroorganismen stammt.

Fühlen sich Netzmuränen bedroht, halten sie das Maul mehrere Sekunden lang geöffnet: Diese Drohgebärde ist ein Signal, dass man sich zurückziehen sollte.

Stört und bedrängt man die Tiere weiterhin, können sie angreifen und zubeißen.

Ihre Bisse führen zu stark blutenden Wunden, die sich gefährlich entzünden können.

Wie vermehren sich Netzmuränen?

Netzmuränen gehören zu den so genannten Freilaichern: Die Weibchen geben ihren Laich, also die Eier, ins Wasser ab. Der Laich treibt dann an der Wasseroberfläche. Die Entwicklung der Larven dauert bis zu drei Jahre. Die Larven ernähren sich von tierischen Plankton, das sind winzigste Lebewesen, die im Wasser treiben.

Bevor sich Muränen fortpflanzen, führen sie eine Art Balz auf: Männchen und Weibchen richten ihren Körper gegeneinander in die Höhe und reißen ihr Maul weit auf.

Pflege

Was fressen Netzmuränen?

Netzmuränen sind Raubfische: In ihren Fels-Verstecken lauern sie auf Beute.

Ihre Hauptnahrung sind Tintenfische und Kraken sowie Fische.

Sie mögen aber auch Muscheln, deren Schalen sie mit ihrem kräftigen Gebiss knacken sowie Krebse und Garnelen.

Sogar vor Aas machen sie nicht Halt.

Haltung von Netzmuränen

Manchmal sind Muränen in Zoos in großen Aquarien zu sehen.

Für private Aquarienbesitzer sind sie jedoch nicht geeignet, da sie viel zu groß werden und auch nicht einfach zu halten sind.

Andere Fische

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