Diese Papageien aus Südostasien fallen durch ihr leuchtend buntes rotviolettes und grünes Gefieder auf.
Steckbrief
Wie sehen Halmahera-Papageien aus?
Halmahera-Edelpapageien gehören zu den schönsten Vögeln der Tropen: Wie bei allen Edelpapageien unterscheiden sich Weibchen und Männchen so stark, dass man sie früher sogar verschiedenen Arten zurechnete.
Die Männchen sind grün mit wenigen roten Farbtupfen auf den Körperseiten. Am Hinterkopf, Nacken und Rücken sind sie fast gelblich.
Die Schwanzfedern haben einen weißlich gelben Saum. Die Schwanzunterseite ist schwärzlich. Der Schnabel ist orange mit gelber Spitze.
Die Weibchen haben eine violette bis rote Brust. Der Schwanz ist auf der Ober- und Unterseite rot und hat einen bis zu vier Zentimeter breiten Saum.
Halmahera-Edelpapageien werden etwa 38 Zentimeter groß und wiegen etwa 450 Gramm. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 70 Zentimeter.
Wo leben Halmahera-Papageien?
Edelpapageien kommen in Neuguinea und den kleinen Inseln rund um Neuguinea und Indonesien vor. Manche Unterarten leben auch im Nordosten Australiens. Die Halmahera-Edelpapageien stammen von den indonesischen Zentral- und Nord-Molukken, unter anderem von der Insel Halmahera, nach der sie benannt sind.
Halmahera-Edelpapageien sind in Wäldern, Savannen mit einzelnen Baumgruppen und auch in Mangrovenwäldern zu finden. Sie kommen bis in 1900 Meter Höhe vor.
Welche Halmahera-Papageienarten gibt es?
Man kennt heute zehn verschiedene Edelpapagei-Arten. Neben dem Halmahera-Edelpapagei sind dies zum Beispiel der Neuguinea- Edelpapagei, der Salomon-Edelpapagei, der Queensland-Edelpapagei und Westermans-Edelpapagei.
Wie alt werden Halmahera-Papageien?
Wie andere Papageien können auch Halmahera-Edelpapageien mehrere Jahrzehnte alt werden.
Verhalten
Wie leben Halmahera-Papageien?
Halmahera-Edelpapageien sind gesellige Tiere. Sie leben als Paar in kleinen Familienverbänden.
Zu sehen bekommt man aber meistens nur Paare, wenn sie auf Futtersuche umherfliegen. Denn zur Nahrungssuche kommen sie gerne in Plantagen und sogar Gärten.
Auffällig sind einzelne Männchen, die hoch oben auf Ästen sitzen und laut rufen. Die Weibchen sitzen dagegen meist sehr still in der Nähe des Stamms auf einem Baum und sind trotz ihrer bunten Farben im Blattwerk des tropischen Waldes kaum zu entdecken. Denn im Schatten des Waldes ist ihr rot-blauviolettes Gefieder eine perfekte Tarnung.
Anders als bei anderen Papageien-Arten sitzen die Partner nicht so dicht zusammen auf den Ästen. Männchen und Weibchen halten sich meist auf verschiedenen Ästen oder sogar auf verschiedenen Bäumen auf. Zum Schlafen finden sich jedoch oft viele Halmahera-Edelpapageien auf so genannten Schlafbäumen zusammen. Manchmal sitzen sie in Gruppen mit bis zu 80 Vögeln auf einem Baum.
In den frühen Morgenstunden brechen schließlich Paare oder kleinen Gruppen zur Nahrungssuche in Wälder oder Palmenhaine auf. Dabei fliegt jedes Weibchen meist hinter seinem Männchen her.
Halmahera-Edelpapageien sind sehr scheu und wachsam. Werden sie gestört, fliegen sie laut schreiend auf. Am Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr kehren die Vögel zu ihren Schlafbäumen zurück und verbringen dort die Nacht. Jedes Paar, das neu ankommt, wird von den bereits anwesenden Tieren lautstark begrüßt.
Freunde und Feinde des Halmahera-Papageis
Sind die Halmahera-Edelpapageien nicht wachsam, können sie zahlreichen Feinden wie kleinen Raubtieren und verschiedenen Reptilien wie zum Beispiel Schlangen zum Opfer fallen.
Wie pflanzen sich Halmahera-Papageien fort?
Halmahera-Edelpapageien werden mit etwa drei Jahren geschlechtsreif. In freier Wildbahn brüten sie zwischen August und April. Manchmal brüten sie auch mehrmals hintereinander. In Regionen mit günstigem Klima brüten sie sogar das ganze Jahr über.
Ihre Nester bauen sie in die Höhlen abgestorbener Baumstämme in 14 bis 25 Meter Höhe. Das Einflugloch hat einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimeter. Die Bruthöhle ist zwischen 30 Zentimeter und sechs Meter tief.
Jedes Weibchen legt zwei Eier, die etwa 26 bis 29 Tage lang vom Weibchen bebrütet werden. Das Männchen kommt in dieser Zeit regelmäßig vorbei, um das Weibchen zu füttern.
Die kleinen Edelpapageien werden nach dem Schlüpfen noch etwa 85 Tage lang von ihren Eltern betreut, bis sie schließlich selbstständig sind.
Wie kommunizieren Halmahera-Papageien?
Wie alle Papageien können auch Halmahera-Edelpapageien sehr laut schreien:
Ihr kreischenden Rufe klingen wie "krraatch-krraak". Dieser Ruf wird meist viermal wiederholt.
Beim Fressen geben sie "tschu-witschu-wi"-Rufe von sich. Die Männchen haben zusätzlich Rufe, die wie "tschii-ong" klingen.
Pflege
Was fressen Halmahera-Papageien?
Halmahera-Edelpapageien ernähren sich überwiegend von reifen Früchten, Blüten, Nektar, Knospen, Nüssen und Samen. Ab und zu fallen sie auch in Maisfelder ein und stibitzen Maiskolben.
In Gefangenschaft füttert man sie am besten mit viel frischem Obst und Gemüse.
Auch halb reifer Mais und eine Mischung aus Buchweizen, Hafer, Nüssen und anderen Samen eignen sich als Futter.
Die Vögel brauchen sehr viel Vitamin A. Wenn sie brüten, bekommen sie auch gekeimte Samen.
Haltung von Halmahera-Papageien
Halmahera-Edelpapageien werden wie die anderen Edelpapageien gerne als Ziervögel gehalten, weil sie so schön bunt sind.
Allerdings sind sie sehr anspruchsvolle Pfleglinge: Sie brauchen jeden Tag sehr viel Zuwendung und Gesellschaft.
Die Haltung dieser Vögel ist deshalb nur etwas für Erwachsene, die sehr viel Zeit haben und sich ganz ihren Tieren widmen können.
Wenn man ein Zuchtpaar hat, das miteinander harmoniert, dann brüten Halmahera-Edelpapgeien auch in Gefangenschaft.
Halmahera-Edelpapageien sind zwar etwas ruhiger als andere Papageien-Arten, können zur Abendzeit aber sehr laut schreien.
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