Mini-Pferde sind eine durch Züchtung entstandene kleinere Ausgabe unserer normalen Hauspferde.
Steckbrief
Wie sieht ein Mini-Pferd aus?
Mini-Pferde sehen aus wie ein normales Pferd - mit den vier Beinen, dem typischen Kopf, der Mähne und dem langen Schweif sind sie das Miniatur-Abbild eines eleganten großen Reitpferdes. Nur sind sie eben viel kleiner als normale Pferde, sie sind sogar kleiner als ein Pony.
Mini-Pferde dürfen von den Hufen bis zu der Stelle am so genannten Widerrist - das ist die Stelle, an der die Mähne aufhört - maximal 86 Zentimeter messen. Dagegen dürfen zum Beispiel Shetland-Ponys 107 bis 117 Zentimeter hoch werden.
Die Fellfarbe der Mini-Pferde kann so verschieden sein wie bei anderen Pferden auch, und sie können auch ein mehrfarbiges Fell mit Mustern besitzen.
Sie haben eine breite Stirn mit großen, ausdrucksvollen Augen, der Abstand zwischen Augen und Maul ist relativ klein.
Die Nüstern sind groß, die Ohren mittelgroß und der Hals ist sanft geschwungen.
Woher stammen Mini-Pferde?
Wo genau die Mini-Pferde herkommen, weiß man nicht. Es gibt aber Höhlenmalereien, die fast 3000 Jahre alt sind und kleine Pferde zeigen, die wie Mini-Pferde aussehen. Sie haben aber höchstwahrscheinlich nichts mit unseren heutigen Mini-Pferden zu tun: Es gibt sie vermutlich erst seit dem 18. Jahrhundert. Damals wurden sie extra für europäische Königshäuser gezüchtet.
Fest steht, dass zwei Zeitungsartikel aus dem Jahr 1765 von Mini-Pferden berichten, die aus Bengal und Ostindien nach England gebracht wurden.
Die heute lebenden Miniaturpferde stammen aus den USA, wo sie seit Jahrzehnten gezüchtet werden. In Europa und in Deutschland sind sie erst seit ein paar Jahren verbreitet.
Mini-Pferde leben wie normale Hauspferde in der Obhut des Menschen. In der freien Natur kommen sie nicht vor.
Welche Mini-Pferdarten gibt es?
Damit ein Pferd als Miniatur-Pferd gilt, muss es bestimmte Eigenschaften haben. Am bekanntesten ist heute das Amerikanische Miniaturpferd, das als eigene Rasse gilt.
Minipferde dürfen nicht mit den Zwergponys verwechselt werden. Diese sind eine besonders kleine Züchtung der Shetland-Ponys.
Anders als Minipferde besitzen sie aber das typische Aussehen der Ponys: Ihr Kopf ist im Verhältnis zum Körper sehr groß und das Fell ist lang und sehr dicht.
Wie alt wird ein Mini-Pferd?
Mini-Pferde können bis zu 30 Jahre alt werden.
Verhalten
Wie leben Mini-Pferde?
Mini-Pferde können dasselbe wie große Pferde: Sie sind Reitpferde für Kinder, können springen und auch kleine Wägen ziehen.
Einige wenige Mini-Pferde werden sogar wie Blindenhunde eingesetzt: Die speziell abgerichteten Tiere begleiten blinde Menschen auf ihren Wegen.
Mini-Pferde sind sehr gesellig und brauchen viel Zuwendung. Man muss sich viel mit ihnen beschäftigen und sie ausreichend bewegen.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden sie vor allem von Königen gehalten - als Spielgefährten für die Königskinder. Aber im Laufe der Zeit verloren die Könige ihre Macht - und mit ihnen verschwanden auch die kleinen Pferde fast ganz aus Europa.
Nur ein paar wenige Tiere kamen nach Amerika, wo sie in der Zucht von Shetland-Ponys eingesetzt wurden, und wo sie auch als eigene Rasse weiter gezüchtet wurden. Vor allem die amerikanischen Züchter Eli Ellion, Moorman Field und Smith McCoy wurden durch die Zucht von Mini-Pferden bekannt.
Ab 1960 wurden Mini-Pferde immer häufiger gehalten. Als Stammvater der heutigen Amerikanischen Mini-Pferde gilt der Hengst Freeman's Star, der gerade mal 76 Zentimeter hoch war.
Heute sind im Zuchtbuch der amerikanischen Mini-Pferde-Zuchtverbands 155.000 Mini-Pferde eingetragen. Es dürfen nur Pferde als Mini-Pferde bezeichnet werden, die im Alter von fünf Jahren nicht höher als 86 Zentimeter sind. Nach Europa wurden amerikanische Mini-Pferde zum ersten Mal im Jahr 1976 importiert.
Freunde und Feinde des Mini-Pferds
Mini-Pferde haben keine Feinde.
Wie pflanzen sich Mini-Pferde fort?
Mini-Pferde pflanzen sich wie normale Pferde fort. Eine Stute kann einmal im Jahr ein Fohlen bekommen.
Wie kommunizieren Mini-Pferde?
Mini-Pferde wiehern wie große Pferde.
Pflege
Was frisst ein Mini-Pferd?
Mini-Pferde fressen wie ihre großen Verwandten Heu, Hafer und Gras. Ab und zu naschen sie gerne Karotten oder Äpfel.
Haltung des Mini-Pferds
Miniaturpferde sind so klein, dass sie sogar in einem großen Garten gehalten werden können.
Der Garten oder das Grundstück brauchen unbedingt einen Zaun, der ca. einen Meter hoch ist, damit die neugierigen Mini-Pferde nicht ausreißen können. Außerdem brauchen sie einen Stall. Er sollte aus Holz und an drei Seiten geschlossen sein, damit die Pferdchen vor Wind und Wetter geschützt sind. Der Boden wird dick mit Stroh eingestreut, da sich Miniaturpferde zum Schlafen ganz hinlegen.
Man sollte Mini-Pferde aber nie allein halten: Sie sind sehr gesellig und brauchen den Kontakt zu Artgenossen.
Pflegeplan
Miniaturpferde brauchen viel Wasser zum Trinken. Weil sie einen sehr kleinen Magen haben und nicht so viel auf einmal fressen können, müssen sie mehrmals am Tag gefüttert werden. Zwei- bis fünfmal täglich bekommen sie Heu, 100 bis maximal 200 Gramm Kraftfutter oder Hafer und noch ein paar Karotten oder Äpfel. Können die Miniatur-Pferde draußen grasen, brauchen sie weniger Heu.
Der Stall muss natürlich täglich ausgemistet werden - und zwar morgens und abends. Die Hufe muss man täglich reinigen. Außerdem braucht das Fell regelmäßige Pflege.
In der Zeit des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst muss man es mindestens einmal am Tag mit dem Striegel bürsten.