Im Prinzip ist unsere Erde ein riesiger Magnet. Diese Kräfte sind in der Nähe des Nordpols und Südpols am stärksten zu spüren.
Jedes Magnetfeld besitzt einen Nord- und einen Südpol. An diesen beiden Punkten sind die magnetischen Kräfte am stärksten.
Aber Achtung: Diese magnetischen Pole sind nicht zu verwechseln mit dem Nord- und Südpol auf der Weltkarte, die auch geografische Pole genannt werden. Wo diese geografischen Pole liegen, ist durch die Erdachse festgelegt, um die sich die Erde dreht.
Aber zurück zu den magnetischen Polen:
Sie liegen an anderen Orten als die geografischen Pole. Wo sie liegen bestimmt das Magnetfeld, das spannt sich in ovalen Linien um die Erde. Da sich das Magnetfeld dauernd ändert, ändert sich auch die Position der magnetischen Pole ständig.
Das liegt daran, dass sich im Erdinneren flüssiges Eisen befindet und das ist immer in Bewegung. Dadurch verändert sich das Magnetfeld der Erde und die Pole wandern - im Moment ungefähr ein Kilometer pro Woche. Das ist aber im Verhältnis zu dem riesigen Umfang der Erde nur ein minikleines Stück.
Nord ist nicht gleich Nord
Der magnetische Pol, der in der Nähe des Nordpols ist, ist nach physikalischen Regeln aber kein "Nordpol". Denn in der Physik sind magnetische Pole nicht nach der Himmelsrichtung, sondern nach den Richtungen der Magnetfeldlinien benannt - die besitzen eine Laufrichtung.
Genau dort wo die Linien senkrecht in den Magneten - also die Erde - hinein führen, ist der physikalische Südpol. Und wo sie hinaus führen, der Nordpol des Erdmagnetfeldes. Im Fall der Erde ist das genau umgekehrt zu den geographischen Polen.
Aber was bedeutet nun das Magnetfeld für die Erde?
Es ist wie ein Schutzschild, der die Lebewesen auf der Erde vor dem Sonnenwind schützt. Diese winzigen elektrisch geladenen Teilchen werden durch das Magnetfeld abgelenkt. Nur ganz im Norden sind sie manchmal zu sehen - als Polarlichter.
Gleichzeitig dient das Magnetfeld als Orientierungshilfe. Zugvögel und Wale orientieren sich am magnetischen Erdfeld.
Aber auch die Menschen: Sie benutzen seit Jahrhunderten einen Kompass, um den richtigen Weg zu finden.
Der magnetische Zeiger im Kompass zeigt dabei immer nach Norden - aber nicht in Richtung des geografischen Nordpols, sondern in die Richtung des nördlichen magnetischen Pols.
Wer sich also auf einen Kompass verlässt, sollte sich diesen Unterschied gut merken. Wichtig ist auch, an welchem Punkt der Erde jemand auf den Kompass schaut: Je näher der magnetische Pol, desto ungenauer wird die Anzeige auf dem Kompass.
Gewusst?
Das Magnetfeld der Erde war nicht immer so konstant wie wir es heute kennen. Im Laufe der Erdgeschichte hat es sich auch mal umgedreht. Damals hätte eine Kompass-Nadel nach Süden und nicht nach Norden gezeigt. Das kann in ferner Zukunft auch wieder passieren.