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Lachender Hans

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Autor/in
Barbara Kiesewetter

Zu überhören ist er nicht: Der Lachende Hans ist ein Vogel, der Rufe hören lässt, die an das laute Lachen von Menschen erinnern. Daher hat er auch seinen Namen.

Steckbrief

Wie sieht der Lachende Hans aus?

Der Lachende Hans gehört zur Gattung der so genannten Jägerlieste. Diese Vögel gehören wiederum zur Familie der Eisvögel und sind die größten Vertreter dieser Familie in Australien.

Sie werden bis zu 48 Zentimeter groß und wiegen etwa 360 Gramm. Der Körper ist gedrungen, Flügel und Schwanz sind ziemlich kurz.

Am Rücken sind sie braun-grau, am Bauch und Hals weiß gefärbt.

An der Seite des Kopfes befindet sich unter dem Auge ein breiter dunkler Streifen. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper sehr groß. Auffällig ist der kräftige Schnabel: Er wird acht bis zehn Zentimeter lang.

Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterscheiden.

Wo lebt der Lachende Hans?

Der Lachende Hans kommt nur in Australien vor. Dort bewohnt er vor allem die östlichen und südlichen Teile des Kontinents.

Der Lachende Hans ist ziemlich anpassungsfähig und deshalb in vielen verschiedenen Lebensräumen zu finden. Meistens lebt er jedoch nahe am Wasser.

Die Vögel sind richtige "Kulturfolger": Sie halten sich immer mehr in der Nähe des Menschen in Gärten und Parks auf.

Mit welchen Arten ist der Lachende Hans verwandt?

In der Gattung der Jägerlieste gibt es vier verschiedene Arten, die in Australien, Neuguinea und Tasmanien zu Hause sind. Neben dem Lachenden Hans sind dies der Haubenliest oder Blaufügel-Kookaburra, der Aruliest und der Rotbauchliest.

Sie alle gehören zur Familie der Eisvögel und damit zur Ordnung der Rackenvögel.

Wie alt wird der Lachende Hans?

Der Lachende Hans kann recht alt werden: Die Vögel leben bis zu 20 Jahre.

Verhalten

Wie lebt der Lachende Hans?

Der Lachende Hans gehört zu den beliebtesten Vögeln Australiens und ziert sogar eine Briefmarke.

Die Eingeborenen Australiens, die Aborigines, nennen den Lachenden Hans Kookaburra. Schon vor langer Zeit erzählten sie sich Legenden um diesem auffälligen Vogel. Demnach soll der Gott Bayame dem Kookaburra, als die Sonne zum ersten Mal aufging, befohlen haben, sein lautes Gelächter hören zu lassen, damit die Menschen aufwachen und den wunderschönen Sonnenaufgang nicht versäumen.

Nach dem Glauben der Aborigines bringt es Kindern auch Unglück, wenn sie einen Kookaburra beleidigen: Dann wächst ihnen angeblich ein Zahn schief aus dem Mund.

Die Vögel sind gesellig: Sie leben immer in Paaren und haben ein festes Territorium.

Haben sich ein Männchen und ein Weibchen gefunden, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Manchmal tun sich aber auch mehrere Paare zu kleinen Gruppen zusammen.

In der Nähe menschlicher Siedlungen können die Tiere auch ziemlich zahm werden: Sie lassen sich füttern und kommen manchmal sogar in die Häuser hinein.

Unüberhörbar sind die Vögel durch ihr typisches Geschrei: Vor allem bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang lassen sie Rufe hören, die an sehr lautes Lachen erinnern.

Weil sie so regelmäßig immer um die gleiche Zeit rufen, werden sie in Australien auch "Buschmanns-Uhr" genannt.

Das Gelächter beginnt zunächst leise, wird dann immer lauter und endet mit dröhnendem Getöse.

Das Geschrei dient den Vögeln dazu, ihr Territorium abzugrenzen und anderen Artgenossen zu verkünden: Das ist unser Revier!

Freunde und Feinde des Lachenden Hans

Dank seines kräftigen Schnabels ist der Lachende Hans ziemlich wehrhaft: Nähert sich ein Feind, wie Greifvögel oder Reptilien, zum Beispiel seinem Nest mit dem Jungen, verteidigt er sich und sein Jungen mit heftigen Schnabelhieben.

Wie vermehrt sich der Lachende Hans?

Meistens baut der Lachende Hans sein Nest in die Höhlen alter Gummibäume, manchmal aber auch in die alten Nester von Baumtermiten.

Paarungszeit ist zwischen September und Dezember. Ein Weibchen legt zwei bis vier weiß gefärbte Eier. Männchen und Weibchen brüten abwechselnd. Will das Weibchen abgelöst werden, reibt es mit dem Schnabel am Baum und lockt mit diesem Geräusch das Männchen herbei.

Nach 25 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungen. Sie sind noch nackt und blind und ganz auf die Versorgung durch ihre Eltern angewiesen.

Nach 30 Tagen sind sie soweit entwickelt, dass sie das Nest verlassen. Sie werden aber noch etwa 40 Tage von den Eltern gefüttert.

Oft bleiben sie noch bis zu zwei Jahren oder länger bei ihren Eltern und helfen ihnen bei der Aufzucht der nächsten Jungen. Ihre jüngeren Geschwister verteidigen sie heftig gegen Feinde.

Mit etwa zwei Jahren werden die Vögel geschlechtsreif.

Wie kommuniziert der Lachende Hans?

Die typischen Laute des Lachenden Hans sind die dem menschlichen Gelächter ähnlichen Rufe, die leise beginnen und dröhnend laut enden.

Pflege

Was frisst der Lachende Hans?

Der Lachende Hans ernährt sich von Insekten, Reptilien und kleinen Säugetieren. Die jagt er an Waldrändern, auf Waldlichtungen, aber auch in Gärten und Parks. Auch vor giftigen Schlangen macht er nicht Halt.

Im Wasser macht er ebenfalls Beute: Er fischt Krabben, Muscheln und sogar Fische aus seichten Gewässern.

Manchmal stiehlt er sogar Eier oder Jungtiere aus den Nestern anderer Vogelarten - und ab und zu vergreift er sich auch an den Küken von Haushühnern.

Haltung des Lachenden Hans

Der Lachende Hans wird oft in Zoos gehalten und gezüchtet. Dort werden die Vögel mit Fleischstücken, Mäusen, Fischen, Heuschrecken und Mehlwürmern ernährt.

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