Steckbrief
Wie sehen Wüstenbussarde aus?
Wüstenbussarde sind typische Greifvögel mit großen Krallen und dunklem Gefieder.
Wie bei den meisten Greifvögeln werden auch beim Wüstenbussard die Weibchen größer als die Männchen.
Die Körperlänge des Wüstenbussards liegt zwischen 45 und 60 Zentimeter.
Seine Spannweite kann fast 1,20 Meter betragen.
Das Federkleid der Wüstenbussarde ist weitgehend dunkelbraun.
Auffallend ist das weiße Gefieder auf der Schwanzunterseite.
Der kräftige und lange Schnabel ist an der Spitze hellblau.
Wo leben Wüstenbussarde?
Der Harris Hawk ist im Südwesten der USA und in Mittel- und Südamerika beheimatet. In den USA lebt der Greifvogel in der kargen Landschaft der Sonora-Wüste und weiter südlich in Mexiko oder Argentinien ist er an den großen Strömen der Urwälder zu Hause.
Niemand wird sich darüber wundern, dass der Wüstenbussard in der Wüste lebt. Der Vogel liebt es warm und mag offenes Gelände. Aber auch in den Plantagen des Südens findet er ausreichend Nahrung und hat sich dort angesiedelt.
Welche Arten des Wüstenbussards gibt es?
Es sind drei Unterarten des Wüstenbussards bekannt. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Zeichnung ihres Gefieders.
Der "Superior", der in der Wüste Arizonas lebt, ist wie der Name schon sagt, der größte seiner Art.
An den Schultern ist er ockergelb gefärbt und an den Beinen rosarot. Der mexikanische "Harrisi" ist kleiner und hat eine hellbraune Fleckenzeichnung an Brust und Bauch.
Wie alt werden Wüstenbussarde?
Wüstenbussarde werden freilebend zwischen zehn und fünfzehn Jahre alt. In Gefangenschaft können sie ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen.
Verhalten
Wie leben Wüstenbussarde?
Wüstenbussarde sind sehr gesellige Tiere. Sie gehören zu den wenigen Greifvögeln, die im Familienverband leben.
Wüstenbussarde gelten als klug und sind sehr beliebt bei Menschen, die mit Hilfe von Greifvögeln auf die Jagd gehen. Denn die Tiere lernen schnell. Und ihre Bindung an den Menschen ist sehr eng. So folgen sie etwa dem Falkner, wenn dieser bei der Jagd durch die Steppe streift.
Die Vögel fliegen dann von Baum zu Baum und warten immer, bis ihr Frauchen oder Herrchen sie wieder ein- oder überholt hat.
Freunde und Feinde des Wüstenbussards
Wüstenbussarde haben eine große Abneigung gegen ihre Konkurrenten im Jagdgebiet: die Kojoten. In Europa gehalten wird diese Abneigung mitunter auf den Hund übertragen, der dem Kojoten ähnlich sieht. Es ist aber möglich einen Wüstenbussard an den Hund zu gewöhnen, so dass beide gemeinsam zur Jagd eingesetzt werden können.
Wie pflanzen sich Wüstenbussarde fort?
Auch der Nestbau und die Aufzucht der Jungen sind Familiensache, um die sich alle gemeinsam kümmern. Die Familiennester liegen meistens auf Kakteen, Pinien oder Palmen.
In guten Jagdgebieten können die Wüstenbussarde das ganz Jahr über Eier legen und Junge ausbrüten. Meistens legt das Weibchen die ersten drei bis fünf Eier im März. Viereinhalb bis fünf Wochen dauert es, bis die Jungvögel schlüpfen. Dann werden sie für weitere sechs Wochen gefüttert. Rund 40 Tage nach dem Schlüpfen wagen sich die jungen Wüstenbussarde daran, zum ersten Mal das Nest zu verlassen.
Wie jagen Wüstenbussarde?
Wüstenbussarde jagen gemeinsam unter der Führung eines älteren, erfahrenen Vogels. Dabei wenden sie auch Gruppenstrategien an. So teilt sich eine Familie in kleine Gruppen auf. Diese können einzeln jagen. Doch häufig scheucht eine Gruppe die Beutetiere auf, verfolgt sie und treibt sie aufs offene Gelände.
Dort lauern die Mitglieder der anderen Gruppe im Hinterhalt und erlegen schließlich die Beute.
Pflege
Was fressen Wüstenbussarde?
Die Wüstenbussarde ernähren sich von Eidechsen, Schlangen, Eichhörnchen oder Ratten, greifen aber auch andere Vögel wie Uhus oder Spechte an.
In Europa gehalten macht der Wüstenbussard auch Beute auf Kaninchen, Hasen, Fasane, Tauben oder Krähen.
Die Ausscheidungen der Wüstenbussarde enthalten Knochenreste, Pelz und andere nicht verdauliche Teile der Beute.
Haltung von Wüstenbussarden
Wüstenbussarde werden auch in Europa gehalten und zur Jagd eingesetzt.
Obwohl sie in ihrer Heimat eher ein heißes und trockenes Klima gewohnt sind, scheinen ihnen die mitunter kalten Temperaturen hierzulande wenig auszumachen.
Ihr Käfig kann im Freien stehen, sollte aber vor Wind und Schnee geschützt sein.