Steckbrief
Wie sehen Kongo-Rosenkäfer aus?
Kongo-Rosenkäfer sind mächtige Brummer: Die zu den Insekten gehörenden Tiere werden bis zu 2,5 Zentimeter lang und sind kräftig gefärbt.
Sie sind leuchtend gelb und auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken tragen sie je einen großen, braunroten Fleck.
Der Bauch ist schwarz. Außerdem sind die Flügeldecken der Kongo-Rosenkäfer nicht glatt wie bei anderen Käfern, sondern fühlen sich an, als ob sie mit Samt bezogen wären.
Kongo-Rosenkäfer gehören wie alle Rosenkäfer zu den Blatthornkäfern.
Sie haben alle miteinander gemeinsam, dass ihre Fühler am Ende aus vielen Blättchen bestehen, die zusammen wie ein Fächer aussehen.
Wie alle Insekten haben auch die Kongo-Rosenkäfer einen festen Panzer aus Chitin, einem sehr harten Stoff.
Außerdem besitzen sie sechs Beine sowie zwei harte Deckflügel und zwei weiche Hinterflügel.
Ihr Körper ist in Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert.
Männchen und Weibchen lassen sich an einem ganz bestimmten Merkmal unterscheiden: Die Männchen tragen auf der Unterseite des Hinterleibs eine Längsfurche.
Wo leben Rosenkäfer?
Der Kongo-Rosenkäfer kommt, wie sein Name schon sagt, im Kongogebiet im tropischen Afrika vor. Er lebt aber auch im Senegal, in Guinea, in Kamerun und in Angola.
Kongo-Rosenkäfer halten sich am liebsten am Boden unter Sträuchern und Bäumen auf.
Außerdem sitzen sie nicht nur - wie ihr Name vermuten lässt - auf Rosengewächsen, sondern auch auf einer Vielzahl anderer Pflanzen.
Welche Rosenkäferarten gibt es?
Es gibt 2600 verschiedene Rosenkäfer-Arten. Ein bei uns lebender Verwandter des Kongo-Rosenkäfers ist der grün schillernde Rosenkäfer mit dem lateinischen Namen Cetonia aurata.
Wie alt werden Rosenkäfer?
Kongo-Rosenkäfer haben nur ein kurzes Leben: Die Weibchen werden gerade mal sieben Monate alt, die Männchen sogar nur fünf Monate.
Verhalten
Wie leben Rosenkäfer?
Die Rosenkäfer tragen ihren Namen, weil sie oft auf Rosengewächsen zu finden sind, wo sie Blätter, Blüten und Früchte fressen. Sie verschmähen aber auch andere Pflanzen nicht.
Rosenkäfer sind tagaktiv, weil sie die wärmende Sonne lieben. Auf Sträuchern und Bäumen suchen sie nach Nahrung.
Dort sind sie dann oft in großer Zahl anzutreffen.
Rosenkäfer haben eine Besonderheit: Normalerweise spreizen Käfer zum Fliegen sowohl ihre harten Deckflügel auf, als auch die Hinterflügel, die unter den Deckflügeln liegen. Das tun Rosenkäfer zwar auch, aber im Gegensatz zu anderen Käfern legen sie ihre Deckflügel gleich wieder an den Körper an.
Die Hinterflügel, die zum Fliegen dienen, bleiben ausgeklappt. Das ist möglich, weil die Deckflügel seitlich an ihren äußeren Rändern eine längliche Aussparung besitzen, durch die die ausgeklappten Hinterflügel ragen. Weil nun die starren Deckflügel eng am Körper anliegen und so der Luftwiderstand geringer ist, gehören die Kongo-Rosenkäfer zu den geschicktesten und ausdauerndsten Fliegern unter den Käfern.
Außerdem haben sie eine ganz besondere Start-Technik entwickelt: Sie drehen sich mit gespreizten Fühlern mehrmals um die eigene Achse. So bekommen sie einen besseren Auftrieb, können die Flügel leichter entfalten und sich in die Luft erheben.
Freunde und Feinde des Rosenkäfers
Kongo-Rosenkäfer haben eine Menge Feinde: viele Vögel, aber auch Reptilien und Amphibien fressen vor allem die Laven der Käfer. Sie können sich allerdings mit kräftigen Bissen ihrer Mundwerkzeuge zur Wehr setzen.
Kongo-Rosenkäfer werden außerdem sehr oft gezüchtet, weil ihre Larven als Futter für Amphibien und Reptilien dienen, die in Terrarien gehalten werden.
Wie pflanzen sich Rosenkäfer fort?
Die Paarung findet das ganze Jahr über statt. Die Käfer-Weibchen graben sich zur Eiablage in den Boden ein und legen dort in kleinen Paketen ihre Eier ab. Im Boden findet dann die Entwicklung der Larven statt.
Verglichen mit anderen Käfern vermehren sich Kongo-Rosenkäfer ganz schön schnell:
Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert nur fünf Monate. Das Ei braucht einen Monat, bis die Larve schlüpft. Sie wird auch Engerling genannt und wird in drei Monaten so groß wie ein Daumen.
Schließlich verpuppt sie sich, indem sie aus Erdkrümeln und einer bestimmten Körperflüssigkeit einen eiförmigen Kokon baut.
Nach einem Monat schlüpft der fertige Käfer aus der Puppe. Wenn sein Chitinpanzer nach dem Schlüpfen hart geworden ist, gräbt sich der Käfer an die Erdoberfläche.
Da die Puppen in einem Terrarium oft an die Scheibe kleben, kann man die Entwicklung der Kongo-Rosenkäfer sehr gut beobachten.
Pflege
Was fressen Rosenkäfer?
Die erwachsenen Käfer fressen die Früchte und Blüten von Sträuchern und Bäumen. Die Larven ernähren sich von Blättern und Früchten, die auf den Boden gefallen sind.
Wenn man sie im Terrarium hält, kann man sie mit ungespritztem Salat, Obst wie Äpfeln, Birnen und Bananen füttern.
Sie mögen aber auch Gurken, Zucchini, Karotten sowie kleine Kartoffel-Stücke.
Haltung von Rosenkäfern
Kongo-Rosenkäfer können gut in einem Terrarium gehalten und gezüchtet werden. Das Gefäß sollte etwa 40 x 30 x 35 Zentimeter groß sein.
Je höher das Terrarium ist, desto besser, denn die Käfer klettern gerne und können leicht entkommen.
Da die Käfer aus den Tropen kommen, brauchen sie viel Wärme. Deshalb muss man eine Lampe im Terrarium installieren, die als Heizung dient.
Sie sollte zwölf Stunden am Tag brennen, da die Käfer aus ihrer tropischen Heimat daran gewöhnt sind, dass es zwölf Stunden am Tag hell ist.
Damit die Käfer sich wohl fühlen und umherkrabbeln können, richtet man das Terrarium mit einigen Zweigen und Ästen ein.
Als Boden streut man eine dicke Schicht aus einer Mischung aus Rindenmulch, Blumenerde und Hamsterstreu aus.
Der Boden sollte ab und zu mit Wasser besprüht werden, damit er feucht bleibt und die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist. In diese Mischung legen die Käfer ihre Eier ab.
Zur optimalen Entwicklung brauchen Eier und Larven eine Temperatur von 25° C.
Kongo-Rosenkäfer kann man entweder im Zoo-Fachhandel bestellen oder man bekommt sie auf Insektenbörsen.
Dort treffen sich Insekten-Liebhaber und -Züchter und verkaufen Tiere oder tauschen sie untereinander aus.
Da sich Kongo-Rosenkäfer ziemlich leicht halten lassen und sich außerdem schnell vermehren, eignen sie sich sehr gut, um die Entwicklung von Käfern zu beobachten. Die Puppen der Käfer kleben nämlich oft der Scheibe des Terrariums, so dass man gut sehen kann, wie die Larve sich verpuppt und später der fertige Käfer schlüpft.
Pflegeplan
Wichtig ist, dass regelmäßig das Futter erneuert wird und Futterreste entfernt werden, damit sie nicht schimmeln können und sich Krankheitserreger breit machen.
Ist die Einstreu auf dem Boden durch Kot verschmutzt, muss sie ausgetauscht werden.
Dazu werden die Larven mit einem groben Sieb herausgelesen und später wieder in die neue Einstreu gelegt.