Elche sind mächtige Tiere, die Hirschen ähnlich sehen: Mit ihrem massigen Körper und dem gewaltigen Schaufel-Geweih auf dem Kopf sind sie wirklich beeindruckend.
Steckbrief
Wie sehen Elche aus?
Elche gehören zur Familie der Hirsche und damit zu den Paarhufern. Sie sind die größten heute noch lebenden Hirsche und können ohne Mühe auf einen Menschen von oben herabschauen:
Ihre Schulterhöhe beträgt bis zu 230 Zentimeter, vom Kopf bis zum Po messen sie bis zu 300 Zentimeter und sie wiegen zwischen 300 und 800 Kilogramm.
Die Weibchen sind immer kleiner als die Männchen.
Elche lassen sich auf den ersten Blick von anderen Hirscharten unterscheiden, weil sie im Verhältnis zu ihrem massigen Körper lange Beine haben: Diese messen 110 bis 120 Zentimeter.
Brustkorb und Schulter sind sehr breit und muskulös, der hintere Teil des Körper fällt schräg nach unten ab.
Typisch für Elchbullen ist das bis zu zwei Meter breite und bis zu 20 Kilogramm schwere Geweih. Es wird Schaufel genannt, weil die Fortsätze breit und schaufelartig geformt sind.
Die Schaufel wird jedes Frühjahr abgeworfen und wächst bis zum Herbst wieder nach.
Auffällig bei den Männchen ist auch der so genannte Elchbuckel auf den Schultern. Hier setzen viele große Muskeln und Sehnen an, die das Geweih tragen.
Dieser Buckel ist vor allem bei den Männchen ausgeprägt, bei den Weibchen, die kein Geweih haben, ist er kleiner.
Elche besitzen ein dickes, langes Fell aus ziemlich harten Haaren. Es ist rötlichbraun bis schwarzbraun und im Sommer dunkler als im Winter. An den Beinen ist das Fell sehr viel kürzer und heller. Die Ohren sind länglich-oval und laufen zu den Enden hin spitz zu, die Augen sind relativ klein.
Unverkennbar ist die Schnauze: Die Oberlippe, die so genannte Muffel, ist sehr breit und hängt weit über die Unterlippe.
Außerdem tragen sowohl Männchen als auch Weibchen, wenn sie erwachsen sind, einen 20 bis 25 Zentimeter langen Bart am Kinn.
Der Schwanz ist winzig und misst gerade einmal fünf bis zehn Zentimeter.
Elche sind Paarhufer. Ihre Hufe bestehen aus zwei Teilen, die durch eine Haut miteinander verbunden sind - die Haut ist einzigartig bei Elchen im Vergleich zu anderen Hirschen. Diese Haut verhindert, dass die Tiere im Schnee oder Morast einsinken.
Wo leben Elche?
Elche leben in kühlen, nördlichen Regionen: Sie besiedeln den Norden Europas, Asiens und Nordamerikas. In Amerika leben sie vor allem in Kanada, Alaska und kleinen Teilen der USA, in Europa vor allem in Skandinavien, Finnland und Russland.
Früher waren sie auch im Nordosten Mitteleuropas unterwegs. Dort wurden sie aber ausgerottet.
Elche leben in Wäldern, die von Sümpfen und Seen durchzogen sind. Ganz weit im Norden, in der Arktis, sind aber auch in baumlosen Regionen zu finden.
Welche Elch-Arten gibt es?
Man unterscheidet acht Elch-Unterarten: Europäischer Elch, Ostkanadischer Elch, Westkanadischer Elch, Alaska-Elch, Yellowstone-Elch, Amur-Elch, Jakutischer Elch und Kamtschatka-Elch. Sie unterscheiden sich vor allem in der Größe: Die größten Elche leben in Amerika.
Wie alt werden Elche?
In freier Wildbahn werden Elche meist nur 15 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie etwa 27 Jahre lang leben.
Verhalten
Wie leben Elche?
Elche bewohnen meist ein großes Territorium. Am wohlsten fühlen sie sich bei Temperaturen von -20 Grad Celsius bis +10 Grad Celsius. Sie halten aber auch eisige Kälte bis zu -50 Grad Celsius aus. Wird es ihnen zu warm, wandern sie höher hinauf in die Berge, wo es kühler ist.
Anders als zum Beispiel unsere Rothirsche sind Elche Einzelgänger, nur im Winter finden sie sich manchmal zu kleinen Gruppen zusammen.
Elche laufen weite Strecken und können bis zu 60 Kilometer pro Stunde schell rennen. Außerdem können sie hervorragend und ausdauernd schwimmen. Und sie sind prima Taucher: Sie können ihre Nasenlöcher verschließen und deshalb auf der Suche nach Wasserpflanzen einige Meter tief abtauchen.
Im Herbst beginnt die Brunftzeit der Elche. Dann ist das Geweih der Elchbullen herangewachsen und ist bis zu zwei Meter breit, bei amerikanischen Elchen sogar bis zu zweieinhalb Meter.
Zunächst sind die Rangeleien unter den Männchen noch harmlos, doch wenn sie schließlich ernsthaft um die Elchkühe kämpfen, tragen sie heftige Kämpfe aus.
Elche können sogar Menschen gefährlich werden: Wenn man sie erschreckt und sie sich bedroht fühlen, treten sie wild um sich.
Freunde und Feinde der Elche
Natürliche Feinde der Elche sind Wölfe und Braunbären, in Nordamerika auch Pumas und Schwarzbären. Erwachsene, gesunde Elche müssen sie aber nicht fürchten, weil sie schnell laufen und ohne Mühe Hindernisse überwinden können. Außerdem sind sie so stark, dass sich die Räuber kaum trauen, sie anzugreifen.
Nur alte, kranke Tiere sowie Elchkälber fallen diesen Raubtieren manchmal zum Opfer, obwohl ihre Mütter sie heftig verteidigen. Außerdem werden Elche vom Menschen gejagt, und einige Tausend Tiere fallen jedes Jahr dem Straßenverkehr zum Opfer und werden überfahren.
Wie pflanzen sich Elche fort?
Weil Elche Einzelgänger sind, trennen sich Männchen und Weibchen nach der Paarung wieder und gehen ihrer Wege. Nach etwa acht Monaten bringen die Weibchen ein Junges zur Welt. Relativ oft gebären sie aber auch Zwillinge. Die Jungen werden an einer geschützten Stelle im Wald geboren.
Die Elchmütter sind zu dieser Zeit sehr gefährlich und greifen sogar Menschen an, die ihren Jungen zu nahe kommen.
Ein neugeborenes Elchkalb wiegt etwas 10 bis 15 Kilogramm und ist rund 80 Zentimeter hoch. Das Fell ist rötlich bis braun.
Die Kälber stellen sich bereits kurz nach der Geburt auf ihre wackeligen Beine und folgen ihrer Mutter. Die Kleinen werden mehrmals am Tag gesäugt und bleiben mindestens ein Jahr bei ihrer Mutter.
Wie kommunizieren Elche?
Während der Brunftzeit stoßen die Elchbullen laute Brunftschreie aus, sonst bekommt man nicht viel von ihnen zu hören.
Pflege
Was fressen Elche?
Elche sind Pflanzenfresser und richtige Feinschmecker: Sie fressen kein Gras, sondern im Sommer vor allem junge Baumtriebe, Knospen, frisches Laub von Pappeln, Birken und Weiden sowie Wasserpflanzen. Dieses "Grünzeug" ist besonders energiereich.
Außerdem fressen sie Flechten – pflanzenähnliche Gewächse, die aus Algen und Pilzen bestehen.
Im Winter knabbern sie Zweige von Blaubeeren, Heidekraut und Kiefern und schälen mithilfe ihrer Oberlippe, der Muffel, die Rinde von Ästen. Außerdem zehren sie im Winter von den Fettpolstern, die sie sich im Sommer angefuttert haben.
Haltung von Elchen
Wenn sie vom Menschen aufgezogen werden, können Elche sehr zahm werden. Sie brauchen jedoch ein ganz spezielles Futter und sind deshalb nicht einfach zu halten.
Weitere Geweihträger
Steckbrief Rothirsch
Mit ihrem großen Geweih sehen sie richtig majestätisch aus. Deshalb werden die Rothirsche oft auch als "Könige der Wälder" bezeichnet.