Mit ihren feinen weißen Längsstreifen im Fell sind Streifengrasmäuse unverkennbar. Sie werden deshalb auch Zebramäuse genannt.
Steckbrief
Wie sehen Streifengrasmäuse aus?
Steifengrasmäuse gehören zur Familie der Langschwanzmäuse und damit zu den Nagetieren. Je nach Unterart werden sie acht bis 13 Zentimeter lang. Der Schwanz misst zusätzlich acht bis 16 Zentimeter. Meist ist der Schwanz etwas länger als der Körper. Insgesamt sind die Mäuse also knapp 30 Zentimeter lang. Sie wiegen 20 bis 70 Gramm.
Typisch sind die feinen, hellen, gelblich braunen bis grauen Streifen, die von der Nasenspitze über den ganzen Körper bis zum Po verlaufen. Die Bauchseite ist heller gefärbt und manchmal fast weiß.
Wo leben Streifengrasmäuse?
Streifengrasmäuse gibt es nur vom südlichen Afrika bis nach Tansania. Nur eine Unterart kommt in Nordafrika nördlich der Sahara vor. Dies ist die Algerische Streifengrasmaus.
Streifengrasmäuse leben in Savannen. Manche Unterarten leben allerdings auch in lichten Wäldern oder auf bewirtschafteten Feldern.
Welche Streifengrasmäuse gibt es?
Es gibt etwa acht verschiedene Unterarten der Streifengrasmaus. Sie unterscheiden sich vor allem in der Zeichnung ihres Fells.
Wie alt werden Streifengrasmäuse?
Streifengrasmäuse werden drei bis vier Jahre alt.
Verhalten
Wie leben Streifengrasmäuse?
Streifengrasmäuse sind sehr gesellig und leben in Kolonien. So sind sie besser vor ihren Fressfeinden geschützt. Sie sind reine Bodenbewohner und legen unter der Grasschicht richtige Gänge an, die sie regelmäßig benutzen.
Aus Grashalmen bauen sie Nester, in denen sie schlafen und ihre Jungen zur Welt bringen.
Meist laufen sie umher. Sie können aber auch ziemlich hoch springen.
Streifengrasmäuse sind zwar sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Meistens kann man sie aber eher am Tag beobachten. Dabei wechseln sich Aktivitäts- und Ruhephasen ab: Wenn die Mäuse zwei Stunden munter waren, ruhen sie sich die nächsten zwei Stunden aus.
Obwohl Streifengrasmäuse soziale Tiere sind, kommt es doch immer wieder zu Streitereien. Weil die einzelnen Gruppen Reviere haben, verteidigen sie ihr Revier und greifen fremde Eindringlinge an.
Im Extremfall kann es sogar vorkommen, dass das fremde Tier getötet und anschließend aufgefressen wird.
Streifengrasmäuse sind scheu. Zwar werden sie mit der Zeit zahm und nehmen auch Futter aus der Hand, aber Streicheltiere sind sie nicht.
Freunde und Feinde der Streifengrasmaus
Streifengrasmäuse haben viele Feinde. Auch wenn sie noch so flink sind, fallen sie Greifvögeln, kleinen Raubtieren und Reptilien wie zum Beispiel Schlangen zum Opfer.
Wie vermehren sich Streifengrasmäuse?
In der Natur paaren sich Streifengrasmäuse während der Regenzeiten. Ein Streifengrasmaus-Weibchen kann bis zu dreimal pro Jahr Nachwuchs bekommen. Nach einer Tragzeit von ca. 21 Tagen kommen vier bis sechs Junge zur Welt. Die Babys sind noch nackt und blind. Allerdings kann man schon auf der Haut die späteren hellen Streifen erkennen.
Nach zehn bis zwölf Tagen öffnen sie die Augen und schon nach etwa vier Wochen sind sie selbstständig. Männchen werden schon mit zehn Wochen geschlechtsreif, Weibchen erst mit vier bis fünf Monaten.
Es ist allerdings nicht ganz einfach, Streifengrasmäuse in Gefangenschaft zu vermehren. Tiere, die zu nah miteinander verwandt sind, pflanzen sich nämlich nicht fort. Außerdem sind Streifengrasmäuse wählerisch: Mögen sie einen Partner nicht, paaren sie sich auch nicht mit ihm.
Pflege
Was fressen Streifengrasmäuse?
Streifengrasmäuse sind keine reinen Vegetarier. Sie fressen zwar meistens Gras, Samen, Getreide und Früchte. Manchmal fressen sie aber auch tierische Nahrung.
In Gefangenschaft bekommen Streifengrasmäuse eine Mischung aus Wellensittich- und Kanarienvogelfutter, dazu Gemüse und grüne Salate. Im Sommer kann man ihnen auch Löwenzahn-Blätter zum Fressen geben. Damit sie genug Eiweiß bekommen, füttert man ihnen ab und zu Mehlwürmer, Insektenfutter oder etwas gekochtes Ei.
Nüsse und Sonnenblumenkerne sollte man ihnen nicht geben, weil die Tiere davon sehr schnell zu dick werden.
Das Futter gibt man am besten in Futternäpfe aus glasiertem Ton oder Edelstahl, damit sie leicht zu reinigen sind. Als Tränke eignet sich eine normale Nagertränke.
Haltung von Streifengrasmäuse
Streifengrasmäuse dürfen nie allein gehalten werden, da sie sonst vereinsamen und krank werden. Man sollte sie mindestens als Pärchen halten.
Noch wohler fühlen sie sich allerdings in einer größeren Gruppe. Man darf aber nicht einfach verschiedene Streifengrasmäuse zusammen setzen. Weil sich Tiere, die sich nicht kennen, angreifen, kauft man - wenn man eine Gruppe halten will- besser junge Tiere, die noch nicht geschlechtsreif sind.
Am besten beobachtet man die Mäuse in den ersten Stunden, wenn man sie gerade zusammengesetzt hat. Dann kann man sie rechtzeitig wieder aus dem Gehege nehmen, wenn sie zu streiten beginnen.
Pflegeplan für Streifengrasmäuse
Am besten hält man die Tiere in einem Terrarium oder einem umfunktionierten Aquarium.
Für ein Pärchen muss das Gehege 30 x 60 Zentimeter groß sein.
Ein Männchen und drei Weibchen brauchen mindestens 80 x 40 Zentimeter Platz und für Gruppen muss das Terrarium entsprechend größer sein.
Als Einstreu verwendet man Nagerstreu aus dem Zoofachhandel. Außerdem kann man noch eine Schicht Sand oder Rindenmulch darauf geben. In dieser Schicht legen die Mäuse ihre Gänge an.
Holzwolle, Stroh oder Heu dienen dazu, dass sich die Streifengrasmäuse Nester bauen können.
Damit die Tiere sich auch verstecken können, stattet man das Terrarium am besten mit einigen Ästen, Wurzeln oder einem Häuschen aus.
Dinge aus Plastik gehören nicht in das Gehege, weil Streifengrasmäuse alles zernagen, was nicht ganz hart ist.
Streifengrasmäuse vertragen keine Zugluft. Trotzdem muss das Gehege gut belüftet werden. Weil sie aus Afrika kommen, brauchen sie eine Temperatur von 21 bis 25° C.
Weil Streifengrasmäuse sehr saubere Tiere sind, hat man nicht viel Arbeit mit ihnen. Man muss nur regelmäßig die Ecke, die sie als Toilette benutzen, sauber machen und nur selten die ganze Streu auswechseln.
Mehr zum Thema Nagetiere
Steckbrief Hausmaus
Bei der Hausmaus scheiden sich die Geister: Die einen finden das Nagetier süß, für die anderen ist es ein Schädling.