Wüstentiere sind Überlebenskünstler

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Autor/in
Isabel Gotovac
Ein Bild von Isabel Gotovac
Simone Nürnberger
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Sengend heißer Sand? Dromedare stehen einfach drüber: Weil sie so lange Beine haben, ist die Temperatur an ihrem Bauch schon rund 25 °C kühler als direkt auf dem Wüstenboden
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Die Füße müssen natürlich trotzdem den heißen Sand berühren – durch dicke Schwielen sind sie vor der Hitze geschützt. Echte Wüstentiere eben!
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Dornteufel sind stachelige Gesellen. Nicht ohne Grund! An den Dornen sammelt sich in den kühlen Nachtstunden die Luftfeuchtigkeit und das Wasser läuft über Rillen direkt in ihr Maul.
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Um kein Wasser zu verlieren, haben Wüstenfüchse keine Schweißdrüsen. Wenn ihnen doch zu heiß wird, nutzen sie ihre riesigen Ohren: Über sie geben sie überschüssige Wärme ab.
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Trockenheit ist für Oryxantilopen kein Problem: Sie können ihre Flüssigkeit über die Nahrung aufnehmen. Das machen auch viele Schlangen, Spinnen und Skorpione so.
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Und Wüstenspringmäuse haben richtige Sportlerqualitäten: Mit ihren kräftigen Hinterbeinen springen sie bis zu 3 Meter weit! So erreichen sie in der kargen Wüste auch kilometerweit entfernte Pflanzen.

Extreme Temperaturschwankungen und fehlendes Wasser erschweren das Leben in der Wüste. Einige Tiere haben sich an die harten Lebensbedingungen hervorragend angepasst.

Das Kamel gilt als das Wüstentier schlechthin. Es kommt wochenlang ohne frisches Wasser aus, denn es schwitzt erst bei sehr hoher Körpertemperatur und scheidet mit Kot und Urin kaum Wasser aus.

Findet es Wasser, kann es über hundert Liter trinken.

Bei Sandstürmen schließt das Kamel seine Nüstern, Augen und Ohren werden von langen Wimpern und Härchen geschützt. Zur Familie der Kamele gehören Trampeltiere, Dromedare und Lamas.

Das Kamel
Sand? Kein Problem! Damit sie keinen Sand in die Nase bekommen, können Kamele ihre Nüstern schließen.

Neugierig und frech, aber ziemlich sympathisch sind die Erdmännchen. Die Lieblinge vieler Zoobesucher sind in der Kalahari zuhause. Sie gehören zur Familie der Mangusten und zeigen sich als sehr flinke Jäger.

Einsamkeit mögen die niedlichen Wüstentiere nicht, sie leben in großen Gruppen und halten tapfer zusammen.

Während die Gruppe nach Nahrung sucht, ist ein Erdmännchen für die Beobachtung lauernder Feinde zuständig.

Droht Gefahr, stößt das Erdmännchen zur Warnung der Anderen einen schrillen Schrei aus. Sofort verschwinden alle flink in ihre Höhle.

Erdmännchen Familienfoto
Wie zu einem Familienfoto haben sich diese Erdmännchen aufgestellt. Die Aufnahme entstand im Leipziger Zoo.

Weniger beliebt ist der Skorpion. Er wird vor allem wegen seines Giftstachels von Mensch und Tier gefürchtet. Allerdings gibt es nur wenige Arten, deren Gift für den Menschen tödlich sein kann.

Skorpione ernähren sich vor allem von Spinnentieren und anderen Insekten, manchmal auch von Schnecken, Schlangen oder Eidechsen.

Erstaunlich: manche Skorpion-Arten können für mehr als ein Jahr ohne Nahrung auskommen!

Skorpion
Vorsicht vor dem Stachel! Die nachtaktiven Tiere leben versteckt in vorwiegend trockenen, wasserarmen Gebieten, wie Sand- und Steinwüsten oder Steppen. Skorpione stechen Menschen nur, wenn sie in Bedrängnis geraten. Ihr Stich ist schmerzhaft und bei einigen Arten auch gefährlich.

Eine erstaunliche Technik hat auch der Schwarzkäfer in der Nebelwüste Namib entwickelt: Wenn er Durst hat, macht er einen Kopfstand und wartet, bis der Nebel sich an seinem Panzer niederschlägt und die Tropfen in seinen Mund rinnen. Schlau, dachten sich Wissenschaftler und experimentieren jetzt mit großen Netzen, an denen der Nebel sich niederschlägt und das Wasser dann über ein Röhrensystem in einen Behälter fließt.

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